Seit 1994 (zum zehnjährigen Jubiläum) veranstaltet der Verein aller fünf Jahre eine besondere Veranstaltung am 13. Januar, um an das Ereignis des Jahres 1984 zu erinnern.
An jenem Freitag, den 13., begann die schrittweise Betriebseinstellung und Stilllegung der alten Preßnitztalbahn. Ab dem 14. Januar 1984 fuhren nur noch zwischen Wolkenstein und Niederschmiedeberg die Züge der Schmalspurbahn, wenige Monate später waren die Personenzüge endgültig von der Strecke verbannt und zum Jahresende 1986 war die Bahnlinie komplett eingestellt. Was blieb war ein teils chaotisch organisierter Abbau der Bahnanlagen, Brücken und Gebäude.
Auch wenn in diesem Jahr kein runder oder halb-runder Jahrestag anstand, passte diese Erinnerung sehr gut in die Jahresplanung für das Jubiläumsjahr 2017, bei dem sowohl die 125jährige Geschichte der Preßnitztalbahn seit der Eröffnung 1892 als auch die ersten öffentlichen Wahrnehmungen der Museumsbahn vor 25 Jahren im Fokus stehen.
Um 20 Uhr begann die eigentliche Veranstaltung in der Ausstellungs- und Fahrzeughalle. Rund 40 Teilnehmer hatten sich durch die widrigen Straßenverhältnisse im winterlichen Erzgebirge nicht abhalten lassen, nach Jöhstadt zu kommen. Zunächst stand für Gäste und anwesende Vereinsmitglieder ein reichhaltiges Buffet, bereitgestellt von der Schlösselmühle, zur Stärkung bereit. Ein Film auf der Großleinwand von der letztjährigen Verleihung des „Goldenen Gleises“ der Verlagsgruppe Bahn an gleicher Stelle lief im Hintergrund.
Nachdem sich alle Gäste gestärkt hatten, wurden historische Filmaufnahmen und Fotos von der Preßnitztalbahn, aber auch von anderen Schmalspurbahnen gezeigt . Die Fahrzeugausstellung bot darüber hinaus genügend Möglichkeiten für interessante Gespräche am Rande.
Gegen 1 Uhr wurde der Aufbruch aus der Fahrzeughalle und der Umzug zum Lokschuppen vollzogen. Mit dem Dampfzug ging es zur Endstation, an der sich interessante Situationen in verschneiter Gleisanlage und im Mondschein ablichten ließen, während andere Veranstaltungsgäste bereits frühzeitig die warmen Plätze im Zug einnahmen und auf die für 2.29 geplante Abfahrt des eigentlichen Gedenkzuges warteten.
Während es bei der Abfahrt des letzten öffentlichen mit Personen besetzten Zuges an 13. Junuar 1984 zu erheblichen Verzögerungen und mithin Unklarheit über die tatsächliche Abfahrtszeit gab, rollte der wirklich letzte Zug ab Jöhstadt als Leerreisezug um 2.29 ab Jöhstadt und hatte alle noch rollfähigen Wagen am Haken der Lokomotive.
Für die Gäste des Gedenkzuges gab es jedoch im Unterschied zum Zug 33 Jahre vorher in Steinbach wieder einen Zug zurück nach Jöhstadt, der die Bergstadt dann gegen 4.30 erreichte.
Jörg Müller